Ein ganz normaler Montag, aber diesmal
mit Tagebuch, weil Fr Brüllen fragt was ich eigentlich den ganzen Tag so mache.
4:30 Ein jämmerliches: „Mama!“ aus
dem Nebenzimmer. Im Dunkeln ans Bett getapst (in letzter Sekunde dem
Regal ausweichend...uff. Irgendwann geht es schief.)
Alptraumgeplagtes Kind ins eigene Bett getragen wo es sich an mich
kuschelt, nicht ohne den ängstlichen Hinweis: „Aber nicht vor mir
einschlafen, ja, Mama?“ um gleich darauf schnirchelnd
einzuschlafen.
Keine Angst, Süßer. Ich schlafe NIE
wenn du in meinem Bett liegst. Nicht eine Sekunde. Keine Ahnung
warum. Hrmpf.
Um fünf klingelt der Wecker auf der
anderen Bettseite. 17 Minuten später verabschiedet sich mein Mann
frischgeduscht und fix und fertig angezogen von mir. Wie schafft er
das bloß? Nach fast zehn Jahren zusammenwohnen ist mir immer noch
nicht klar, wie man sich innerhalb so kurzer Zeit fertigmachen kann
für einen langen Bürotag.
5:55 Mein eigener Wecker klingelt und
kriegt noch zweimal eins auf die Mütze. Zweimal plus acht Minuten-
normal immer noch ein paar Minuten Schlaf für mich zum
langsam-wach-werden. Heute nicht, siehe oben.
Aufstehen, duschen, halb anziehen, wieder zum Kind unter die Decke krabbeln und dieses
kuschelnderweise aufwecken und mit Papa telefonieren. Hach, der Tag kann sooo schön beginnen.
7:00 Uhr: endlich beide
aufgestanden, angezogen und sitzen am Frühstückstisch. Mit
Kindergartenfrühstück im Rucksack, Kind in Matschhosen,
Winterstiefel (Hallo? März??) und auch sonst dick eingepackt
marschieren wir um 7:50 drei Häuser weiter. Da wartet schon meine
Schwägerin mit ihrem Nachwuchs. Der Kindergartenbus ist mal wieder
zwecks Reparatur ausgefallen und wir teilen uns die Fahrerei mit drei
Müttern. Leider ist es heute derartig kalt, dass unsere Fahrerin
wegen der Eiskratzerei mit zehn Minuten Verspätung und einem dicken
Hals angebraust kommt. Bis das Kigataxi weg ist, fühle ich mich wie
ein Tiefkühlhühnchen.
Kurz
bei Muttern im Untergeschoß reingeschaut- alles klar zum Einkaufen?
Ja, kann in ner halben Stunde losgehen. Also schnell noch ein bißchen
Joghurt und Müsli gefuttert, Einkaufszettel gecheckt, lange
UNTERHOSE angezogen (!) und
dann los.
Einkauf
immer in der gleichen Reihenfolge: Erst Metzger, dann dm-
Drogerie, Bio-Bäcker,
dann Rewe. Zwischendurch noch zur Apotheke, Pickelstift kaufen. Hmpf.
DAS hatte ich nicht gemeint als ich sagte
ich würde gerne wieder aussehen wie 15.
10:30 Uhr: Wieder daheim und
alles verräumt,
dann ins Internet. Blogs lesen, bei Michas Stoffecke stöbern und
grübeln. Dieser oder jener Stoff, oder doch lieber die
Überraschungstüte mit den Tiermotiven, oder oder. Ich hasse es,
mich entscheiden zu müssen. Kurzes Mailing mit der Kollegin, die mir
eine Kiste mit Ordnern vollgepackt hat und fragt wann ich sie abhole.
Da ihr Minibüro in unserm Dorf ist und ich gerade müde werde, leihe
ich mir Mutterns Auto (meins
ist immer noch total zugefroren, grrr) und
hole mir die Kiste ab, versehen mit ein paar Instruktionen.
Die
Kollegin wird uns in Rente verlassen und ich bin dann in Zukunft
zuständig für die Aktenorganisation. Uwäääh. Obwohl wir von den
Familien keine Akten anlegen, sondern nur anonymisierte Datenblätter
zum Nachweis unserer Arbeit, ist es doch ein bißchen Schriftkram und
Auswertungen. Da wir leider noch keinen Sponsor gefunden haben, der
unsere Arbeit großzügiger und mit weniger Auswertungs-Anforderungen
bezahlt, muss das auch gemacht werden um die Finanzierung zu sichern.
(Wir suchen übrigens
entweder einen Sponsor oder einen ehrenamtlichen Fundraiser. :-)
Jemand Interesse?) Zudem
ziehen wir gerade mit dem „Büro“ unserer Mutterorganisation,
einem freien Jugendhilfeträger, um. In den neuen Räumen ist alles
ein bißchen enger, aber ich bekomme einen eigenen
Computer-Arbeitsplatz
mit einem abschliessbaren Schrank für die Akten.
Aktenkiste
ins eigene Auto umgeladen (und noch ein ernstes Wort mit dem Eis auf
den Scheiben gesprochen: bis morgen früh bist du verschwunden!)
Dabei
fällt mir ein, kann ich die Kiste eigentlich im Auto stehen lassen
in der Kälte??? Hm. Ich sollte die Akten vielleicht doch noch
reinholen, statt sie über
Nacht tiefgefrieren zu lassen...
Um
viertel nach zwölf schnell auf die Couch geworfen, wenigstens ein
paar Minuten dösen und vielleicht ein bißchen Schlaf nachholen.....
DingDong! Viertel vor eins kommt der kleine Chef nach Hause.
13:30 Uhr: Zum
Mittagessen für
mich eine Gemüsesuppe und für den gemüseverachtenden Nachwuchs
eine Knusperstange vom Bäcker. Während des
Essens
telefonieren wir mit Papa, der seine Mittagspause schon hinter sich
hat.
Nach
dem Essen ist Medienzeit: Ich bekenne mich schuldig: mein
sechsjähriger Sohn spielt Angry Birds auf dem iPad. DAS
ist ihm nicht zu spannend.
Währenddessen
entscheide ich mich doch noch und bestelle bei Michas Stoffecke eine
Ü-Tüte Jerseys, eine mit Webbändern und ein Waschbärveloursbild.
Auweia,
mit Porto 57,- Euro. Das haut rein. Dafür habe ich aber in den
letzten Tagen an Bekannte ein paar Kleinigkeiten verkauft.
Geldbeutel, Schmusetücher und Taschenbaumler.
Haushaltskasse also nur unwesentlich belastet :-)
Noch
ein bißchen Knuddeln und Kitzeln nachgeholt mit dem Kleinegroß bis
es klingelt und sein Cousin zum Spielen anrauscht.
Jetzt
gibt es kein Pardon mehr,
ich zwinge mich an
die Nähmaschine.
Dort
warten zwei fix und fertig zugeschnittene Din A Five Organizer darauf
dass ich mich endlich an Reißverschluß und Schrägband traue. Das dauert bis kurz vorm Abendessen und ich bin froh als ich endlich kochen darf. Putencurry (mit Pilzen, Lauch, Pfirsichen und leider ohne Curry, weil vergessen)
mit Nudeln. Ein geruhsames Abendessen zu zweit, denn der Kleine war derweil mit seinem älteren Cousin das erste Mal bei der Jugendfeuerwehr und kommt erst um sieben wieder heim.
Da er ja nix gekochtes ißt, kriegt er eine Käselaugenstange mit Salami. Ich leiste ihm Gesellschaft, während Papa die Küche aufräumt und saubermacht.
Anschliessend noch Ben und Hollys kleines Königreich und das Sandmännchen und mehrere Runden Uno.
Um viertel nach acht liegt der Kleine gekuschelt, gewaschen und gezähneputzt im Bett, bekommt vorgelesen und kriegt noch eine CD angemacht. Heute: Der kleine König schafft das schon.
Seitdem: Auf der Couch den ganzen Tag ins Laptop hacken. Das dauert ganz schön lange und ist viiiiiieeeel zu viel zu lesen. Ich merke dass ich mich gegen Ende immer kürzer fasse...
Morgen werde ich mich noch erheblich kürzer fassen und vielleicht nur von der Arbeit berichten oder garnicht? Hat es jemand geschafft bis hier zu lesen?
Und jetzt einen Sekt, weil wir beide unsere Projekte fertiggekriegt haben. Mjam.
Klar hab ich das geschafft, hallo? Interessant ist es und die Nummer mit dem Pickelstift kommt mir sehr bekannt vor. In der Jugend dachte ich, es gäbe einen Zeitraum zwischen Pusteln und Falten, aber weit gefehlt.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße von Nina
Ich habe auch bis zum Ende gelesen - Prost! :))
AntwortenLöschenViele Grüße,
Frau Mena.
Jap geschafft, gelacht und Abläufe wiedererkannt, wie es hier auch ab und an läuft. ( Ben und Holly gibt´s bei uns auch abends ;-) ) Und mein Mann ist auch immer ruck zuck, liegt wahrscheinlich daran, dass sie sich ohne Kinder fertig machen können, ich weiß ich war auch mal schneller, aber da wollten nebenbei keine kleinen Mäuse angezogen, bespaßt und bespielt werden ;-)
AntwortenLöschenliebe Grüße
Caro
Ja, ich habe es auch geschafft :)
AntwortenLöschenUnd es hat mir, wie immer, viel Freude gemacht.
GLG Shippy